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Knotenhalfter – richtig knoten & Einstiegs-Übungen

Die Bodenarbeit ist ein wichtiger Bestandteil in der Pferdeausbildung. Hier werden die Grundlagen zur Erziehung gelegt und das Pferd auf das Reiten vorbereitet. Übungen, die am Boden gut funktionieren, sind später auch im Sattel leichter umsetzbar, da das Pferd die Abläufe bereits kennt. 

Weshalb die Arbeit mit dem Knotenhalfter sinnvoll ist und welche Lektionen Du zum Einstieg üben kannst, erfährst Du in diesem Blogbeitrag. 

  1. Funktion und Vorteile des Knotenhalfters gegenüber einem Stallhalfter
  2. Knotenhalfter richtig anlegen
  3. Übungen für den Einstieg in die Bodenarbeit
  4. Video zum korrekten Verknoten des Knotenhalfters

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Funktion und Vorteile des Knotenhalfters gegenüber einem Stallhalfter 

Das Knotenhalfter ist ein Trainingshalfter, welches, wie der Name bereits sagt, aus mehreren Knoten besteht. Diese liegen auf ganz bestimmten Stellen am Kopf des Pferdes: zwei Knoten seitlich am Nasenriemen, zwei an den Ganaschen und ein Knoten unterhalb der Ganaschen. Impulse kommen somit direkt am Pferdekopf an. Es kann also eine präzisere Kommunikation zwischen Pferd und Reiter*in hergestellt werden. Die Arbeit mit dem Knotenhalfter ist zielführender, als die mit einem normalen Stallhalfter. Das Knotenhalfter besitzt eine kleinere Auflagefläche und ist somit schärfer, da sich bei einem herkömmlichen Nylonhalfter der Druck besser verteilen kann. 

Pferde sind einfach gestrickt. Sie suchen sich meist den einfachen Weg aus, um an ihr Ziel zu gelangen. Es geht darum richtiges Verhalten mit Nachgeben zu belohnen, während sich der von einem Fehlverhalten entstandene Gegendruck für das Pferd als unangenehm gestaltet. Das Pferd wird relativ schnell spüren, dass die Spannung am Kopf nachlässt, sobald es das gewünschte Verhalten zeigt. Um dem Druck also schnell zu entweichen, entschließt es sich dazu nachzugeben. 

Das Knotenhalfter ist eine gute Lösung, um gezielt auf das Pferd einzuwirken und Fehler besser zu korrigieren. So können auch Jungpferde, die am Anfang oft unsicher sind und die Hilfen noch nicht so gut umsetzen können, schnell verstehen, was von ihnen gewollt wird. Das Pferd lässt sich besser lenken, womit eine kontrollierte Arbeit möglich ist.

Wichtig ist hierbei, dass bei der Arbeit mit einem Knotenhalfter nur kurze Impulse gegeben werden und kein langes Ziehen oder andauernder Druck verursacht wird. 

Zudem kann es unter anderem auch für erfahrene Reiter*innen als Reithalfter genutzt werden. 



Knotenhalfter richtig anlegen

Im Gesicht des Pferdes befinden sich sehr viele empfindliche Nervenstränge, weshalb darauf geachtet werden muss, dass das Knotenhalfter korrekt sitzt. Es wirkt primär auf das Genick und sekundär auf das Nasenbein. Wird es zu eng befestigt, kann es auf das Jochbein drücken und einen sehr unangenehmen Schmerz verursachen. Sitzt es zu niedrig, kann es die Atmung des Pferdes beeinträchtigen, da es auf die Blähzone der Nüstern drückt. Im schlimmsten Fall kann das empfindliche Ende des Nasenbeins gebrochen werden. 

Um dies zu Verhindern, sollte das Knotenhalfter zwei Finger breit unter dem Jochbein befestigt werden. Der hintere Riemen sollte nicht hinter die Ganaschen fallen. Es ist ebenfalls darauf zu achten, dass das Nasenteil nicht zu eng anliegt, jedoch auch nicht zu viel Luft besitzt. Sonst kann das Knotenhalfter nicht mehr seinen Zweck erfüllen oder verrutscht bei seitlichem Zug, sodass die Knoten auf die falschen Punkte wirken. 

Da ein Knotenhalfter aus einem geknoteten Seil besteht, hat es keine Sollbruchstellen wie Halfter mit Beschlägen. Deshalb sollte ein Pferd nie mit Knotenhalfter angebunden werden, da das Halfter im Normalfall nicht reißt. 

Sollte sich das Pferd doch einmal in eine verzwickte Lage begeben, ist es wichtig, dass das Knotenhalfter schnell geöffnet werden kann. 

Hierzu wird das lose Ende des Genickriemens durch die Öse gezogen und dann unter der Öse nach vorne geführt. Das Ende wird dann durch die entstandene Schlaufe gezogen. So ist auch immer gewährleistet, dass das Seilende nach hinten zeigt und nicht in das Pferdeauge geraten kann. 


Knoten im Detail
Der korrekte Knoten lässt sich schnell wieder öffnen

Übungen für den Einstieg

Im Folgenden Abschnitt zeige ich dir ein paar Übungen, die du als Basis in die Bodenarbeit mit aufnehmen kannst.


1. Richtig führen

Führen ist nicht gleich Führen. Bei der Bodenarbeit geht es darum, mit Hilfe von Körpersprache mit dem Pferd zu kommunizieren. Das Pferd sollte dem Mensch nicht nur hinterherlaufen, weil am Führstrick gezogen wird. Im Idealfall folgt das Pferd aus Überzeugung und freiwillig. 

Die richtige Position für das Pferd beim Führen ist, wenn es mit dem Kopf auf Höhe Deiner Schulter läuft. So hast Du die Ohren des Pferdes im Blick und kannst bei Bedarf schnell reagieren. Läuft das Pferd hinter Deiner Schulter, bleibst Du im Ungewissen, was Dein Pferd hinten dran eigentlich macht. Befindet sich das Pferd vor Deiner eigenen Schulter, könnte es passieren, dass es nicht mehr auf Dich achtet und selbst das Tempo angibt. 

Bei dieser Übung empfiehlt sich zusätzlich eine Gerte, die Du als verlängerten Arm einsetzen kannst. Das Seil sollte locker zwischen Dir und Deinem Pferd hängen. Stelle Dich in Position, das heißt aufrecht stehen und Spannung in den Körper bringen, und laufe bestimmt los. Wenn Dein Pferd stehen bleibt, übe etwas Druck auf das Seil aus und gibt deinem Pferd kurz Zeit und somit die Möglichkeit zu reagieren. Folgt es Dir, gibst Du nach, bis Dein Pferd wieder auf der Höhe deiner Schulter ist. Sollte es immer noch nicht loslaufen wollen, kannst Du nun erstmal andeuten die Gerte an der Hinterhand zu benutzen. Die weitere Stufe wäre dann das Antippen an der Hinterhand. 

Die Signale an das Pferd werden immer hierarchisch aufgebaut. Zuerst wird nach der gewünschten Reaktion gefragt, tritt diese nicht ein, wird immer stärker verdeutlicht, was man erzielen möchte. 

Mein Trainer hat früher zur Vereinfachung immer gesagt: Erst klingeln, dann klopfen, dann Tür eintreten. Dies ist natürlich eine Übertreibung, doch sie macht zwei Sachen deutlich:

  1. Die Steigerung der Impulse 
  2. Das Pferd sollte keine endlosen Versuche haben zu reagieren, bevor der Druck immer ein Level ansteigt.

Beim richtigen Führen ist der erste Schritt hierbei das pure Loslaufen, also die Aufforderung “Komm mit, folge mir.” Das Klopfen wäre dann der Zug auf das Halfter und der letzte Schritt der Einsatz mit der Gerte. So lernt das Pferd die feinsten Impulse als Aufforderung anzunehmen, bevor der Druck unangenehmer wird. 

Auch das Anhalten erfolgt auf diese Weise. Im Idealfall hält das Pferd auf der Höhe Deiner Schulter an. Kommt es erst vor Dir zum Stehen, korrigierst Du es durch Rückwärtsrichten. Hierbei machst Du Dich vor Deinem Pferd groß und gehst einen Schritt nach vorne auf Dein Pferd zu, sodass es im besten Fall nach hinten weicht. Das Seil sollte dabei durchhängen. Klappt dies nicht, erhöhst Du den Druck auf das Knotenhalfter. Deine Impulse sollten dabei Richtung Pferdebrust gehen. Im letzten Schritt nimmst Du das Seilende oder die Gerte und touchiert die Brust Deines Pferdes. Sobald es zwei, drei Schritte rückwärts gegangen ist, stellst du den Druck ein. Dann läufst Du wieder los.

Wenn Du diese Übung ein paar Mal wiederholst, wird Dein Pferd mit Dir auf Kommando auf der richtigen Höhe Deiner Schulter stehenbleiben. 


Pferdekopf mit Knotenhalfter

2. Vorder- und Hinterhand weichen

Eine weitere Übung ist das Weichen der Vorder – und Hinterhand. Idealerweise bleibt das Pferd bei der Vorderhandwende auf den Vorderfüßen stehen und bewegt nur die Hinterbeine. Bei der Hinterhandwende ist dies umgekehrt. Diese Übung zeigt ebenfalls sehr gut, ob Dich Dein Pferd als die Führungsperson wahrnimmt.

Um das Pferd zur Weichung der Hinterhand zu animieren, kann man wieder eine Gerte zur Hilfe nehmen. Die Übung lässt sich aus dem Stehen, aber auch aus dem Gehen machen. Wenn Du die Übung im Stehen machen willst, gehst du ruhig aber bestimmt auf die Hinterhand Deines Pferdes zu. Am Anfang kannst du einen leichten seitlichen Impuls über das Seil geben, sodass Dein Pferd schon einmal in der Biegung ist und zu dir schaut. Gehst Du auf die Hinterhand zu, aber Dein Pferd weicht dir nicht, kannst Du entweder noch einen Impuls in Deine Richtung mit dem Führstrick geben und warten, bis Dein Pferd nachgibt, oder mit der Gerte die Hinterhand antippen. Sobald Dein Pferd die Hinterfüße bewegt, stellst Du Deine Hilfen ein. Diese Übung kannst du auch im Gehen machen. Dabei machst Du einfach einen kleinen Bogen, den Du immer enger ziehst, bis Dein Pferd mit den Vorderbeinen stehen bleiben muss und nur noch mit der Hinterhand dem Druck weichen kann. Oft hilft es, wenn Du in einer etwas gebückten Haltung frontal auf die Hinterhand zugehst. 

Dies kannst Du natürlich von der linken und von der rechten Seite machen. Die Übung ist perfekt ausgeführt, wenn immer das innere Vorderbein stehen bleibt und die anderen drei Beine um dieses herumgehen. 

Bei der Hinterhandwende muss die Vorhand des Pferdes weichen und die Hinterhand bleibt dabei stehen. Diese Übung kann für das Pferd in der Bewegung einfacher auszuführen sein. Du positioniert Dich wieder in deiner Führposition auf Höhe des Halses und läufst aus dem Schritt heraus eine Volte. Diese ziehst Du nun immer kleiner bis Dein Pferd die Vorderbeine überkreuzen muss, um deiner Aufforderung zu weichen. Vereinfachen kannst Du es Deinem Pferd, in dem Du Dich zu Deinem Pferd drehst, sodass Du frontal auf den Pferdehals schaust. Mache Dich groß und gehe einen Schritt auf Dein Pferd zu. Weicht es noch nicht, kannst Du es an der Schulter berühren, um ihm zu signalisieren, dass es das Vorderbein überkreuzen soll. Im letzten Schritt benutzt Du Deine Gerte und tippst gegen die Schulter. Am Anfang reicht es, wenn Dein Pferd das Vorderbein überkreuzt und du den Druck einstellt. Das Pferd muss bei dieser Übung nämlich sein Gewicht auf seine Hinterbeine verlagern, um das Vorderbein frei über das andere bewegen zu können. Da Pferde von Natur aus eine bessere und eine schlechtere Seite haben, wird die Übung wahrscheinlich auf einer Seite besser klappen, als auf der anderen. Dies kann aber durch Training verbessert und ausgeglichen werden. 

Wenn Du diese Übung oft wiederholst, wird Dein Pferd schon beim ersten Impuls reagieren: Das Auf-die-Vorhand-zulaufen. 


3. Seitengänge an der Hand

Bevor Seitengänge unter dem Sattel richtig funktionieren können, muss das Pferd erst vom Boden aus an die Aufgabe herangeführt werden. Auch hier nimmst Du Dir am besten eine Gerte zur Hand, weil Du diesmal gleichzeitig auf die Vorhand und Hinterhand wirken musst. 

Um Deinem Pferd die Aufgabe so leicht wie möglich zu gestalten, kannst Du Dir die Hallenbande oder eine andere Abgrenzung zunutze machen. Positioniere Dein Pferd so, dass es mit dem Kopf vor der Bande steht. Somit verhinderst Du, dass Dein Pferd nach vorne ausweichen und sich der Aufgabe somit entziehen kann. Stelle Dich nun auf die Höhe der Mitte deines Pferdes, in der linken Hand das Seil, in der rechten Hand die Gerte. Nun gehst Du frontal auf Dein Pferd zu, begrenzt die linke Seite mit dem Strick, um den äußeren anliegenden Zügel zu symbolisieren und touchierst Dein Pferd mit der Gerte auf der Höhe der Flanke. Sobald Dein Pferd anfängt seine Beine zu überkreuzen, lässt Du wieder locker. Auf der rechten Seite machst Du das Ganze natürlich umgekehrt. In der rechten Hand gibst du etwas Zug auf den Führstrick, während Du mit der linken Hand die Gerte hältst. 

Nach und nach wirst Du die Hilfen immer mehr reduzieren können. Hat Dein Pferd erst einmal das Prinzip verstanden, kannst Du die Übung so fortführen, dass Du vor deinem Pferd stehst, mit der einen Hand den Führstrick in die gewünschte Richtung hältst und die Gerte nur noch seitlich am Pferdebauch schwebt. Du zeigst ihm also nur noch den Weg und Dein Pferd wird die Signale von selbst in die auszuführenden Schritte umwandeln, während Du nur noch mitlaufen musst. 


Übung macht die/den Meister*in

Die Bodenarbeit ist ein Training, das man immer wieder auffrischen muss. Es gibt viele unterschiedliche Übungen, die den Alltag abwechslungsreicher gestalten können. Außerdem kann man vom Boden aus kleine Fehler korrigieren, die einem auf dem Pferd vielleicht nicht auffallen. Das Knotenhalfter ist hier ein praktisches Hilfsmittel, da es gezielt Impulse an das Pferd weitergeben kann. Während der Bodenarbeit entdeckt man oft neue Facetten an seinem Pferd und kann sein Verhalten noch besser kennenlernen. Es kann eine Basis geschaffen werden, die das Reiten und den Umgang mit dem Pferd leichter machen können.


Video zum korrekten Verknoten des Knotenhalfters

Die Beschreibung war noch nicht anschaulich genug? Dann schaue einfach mal bei unserem Youtube-Video vorbei, indem wir das Anlegen des Knotenhalfters am Pferd demonstrieren.


Knotenhalfter richtig knoten - Anleitung


Hier findest du eine tolle Auswahl an Produkten, die für die Bodenarbeit geeignet sind:

Katharina Laier
Katharina Laier

Hallo, ich bin Katharina Laier und studiere zur Zeit Medien - und Kommunikationsmanagement. Mit sieben Jahren habe ich mit dem Voltigieren angefangen und meine erste Erfahrungen im Umgang mit Pferden gemacht. Ein paar Jahre später bin ich in den Westernreitsport eingestiegen. Schon immer habe ich von einem eigenen Pferd geträumt, bis mir meine Eltern 2012 meinen Traum erfüllt haben. Seitdem begleitet mich meine 11-jährige Quarter Horse Stute Paula. Mit ihr zusammen habe ich schon viele Herausforderungen überwunden. Vor allem hat sie mir gezeigt, was es heißt konsequent zu bleiben und lösungsorientiert zu arbeiten.

Foto: Sara Freischlag

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