Klassische Handarbeit – so startest du mit deinem Pferd vom Boden aus
Sicher hast du den Satz „Gute Ausbildung beginnt am Boden.“ auch schon öfters gehört. Und mit genau dieser Thematik beschäftigt sich die klassische Handarbeit. Sie legt den Grundstein für eine gute und faire Zusammenarbeit von Pferd und Mensch im Sattel und gibt dem Vierbeiner ein erstes Verständnis von zu erlernenden Lektionen.
In diesem Blogartikel wollen wir dir einen Einblick in die Handarbeit geben.
- Wofür benötige ich die Handarbeit?
- Welche Ausrüstungsgegenstände brauche ich dafür?
- Die richtige Führposition bei der Arbeit an der Hand
- Die ersten Bodenarbeits-Übungen zum Gleich-Loslegen
Wofür benötige ich die Handarbeit?
Um einen guten Lerneffekt zu erzielen, bieten sich kurze, aber häufige Wiederholungen der einzelnen Übungen an. Während der ersten Einheiten am Boden lernt das Pferd zuerst die Lektion kennen. Sobald die Aufgabe erfolgreich absolviert wurde, ist es ratsam eine Pause zum Verarbeiten des Gelernten einzulegen oder die Einheit zu beenden. Dadurch kann es sein, dass die einzelnen Übungseinheiten zeitlich nur zwischen zwei und später zwanzig Minuten liegen. Durch häufige Wiederholungen festigt sich dann das Erlernte und kann danach mit in den Sattel übernommen werden.
Wie schon in der Einleitung kurz umrissen, legt die Handarbeit die Grundsteine für eine spätere, feine und faire Zusammenarbeit von Pferd und Mensch im Sattel. Bei der Handarbeit lernt der Vierbeiner sowohl die Ausrüstungsgegenstände, sowie erste Verhaltensregeln kennen. Durch die Erarbeitung der Lektionen an der Hand geben wir dem Pferd die Möglichkeit, die jeweilige Aufgabe in Ruhe kennen- und verstehen zu lernen.
Selbst wenn du dein Pferd nicht reiten möchtest, ist die Handarbeit eine tolle Gelegenheit, um eine bessere Beziehung zueinander aufzubauen. Denn mit der Zeit lernt dein Vierbeiner dich bzw. deine Körpersprache immer besser zu lesen und wird viel feiner darauf reagieren.
Welche Ausrüstungsgegenstände brauche ich dafür?
Die Handarbeit kann sowohl gebisslos als auch mit Gebiss erfolgen. Voraussetzung hierfür sind natürlich passende Ausrüstungsgegenstände, wie zum Beispiel ein an dein Pferd angepasster Kappzaum oder eine gut sitzende Trense. Außerdem benötigst du noch eine Gerte zum Zeigen bzw. leichten Touchieren und Zügel, welche du an dem Kopfstück deiner Wahl befestigst.
Du selbst solltest währenddessen bequeme Schuhe tragen, um problemlos neben dem Pferd herlaufen zu können.
Die richtige Führposition bei der Arbeit an der Hand
Im Gegensatz zur Bodenarbeit läufst du während der Handarbeit die ganze Zeit auf der Schulterhöhe deines Pferdes bzw. leicht davor. Die Zügel sind dabei wie beim Reiten über dem Hals des Tieres gelegt. Deine innere Hand umfasst den inneren Zügel relativ nah am Trensenring. Der äußere Zügel dahingehend ist über die Schulter des Pferdes gelegt und deine äußere Hand nimmt diesen Zügel ungefähr auf Kniehöhe während des Reitens auf.
Die Gerte trägst du mit deiner äußeren Hand. In der stehenden Grundposition zeigt sie dabei nach unten in Richtung Sprunggelenk. Dein Körper ist zum Pferd gedreht.
Um nun in die Bewegung zu kommen, drehst du deinen Körper in die Laufrichtung und deine Gerte zeigt Richtung Hinterhand. Stelle dir deine Körpersprache am besten wie beim Öffnen eines Tores vor. Wenn du das Tor öffnest, also dein Pferd loslaufen soll, gibst du den Raum frei. Wenn du das Tor schließen möchtest, also dein Pferd stehen bleiben soll, drehst du dich zu ihm ein und blockierst es somit mit deiner Körpersprache.
Die Zügel sollten dabei locker sein und nur Impulse, wie zum Beispiel beim Anhalten durch eine kurze Parade, geben. Sobald dein Pferd die Übung korrekt ausgeführt hat, bekommt es eine kurze Pause und lange Zügel, um sich gegebenenfalls strecken und das Gelernte besser verarbeiten zu können.
Außerdem solltest du über die Einführung von Stimmhilfen nachdenken. So kann beispielsweise ein kurzes Schnalzen das Antreten bedeuten und ein lang gezogenes „Schhhh“ das Anhalten ankündigen.
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Die ersten Bodenarbeits-Übungen zum Gleich-Loslegen
1. Abbiegeübung
Um mit der Handarbeit zu beginnen, eignet sich die Abbiegeübung besonders gut. Hierbei lernt dein Pferd auf die kleinsten Signale mit den Zügeln zu reagieren und sich zu stellen, ohne sich zu verwerfen.
Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, nimmst du dafür die Führposition leicht vor der Schulter deines Vierbeiners ein. Die Zügel sind locker, ohne jegliche Spannung. Damit dein Pferd genug Platz zum Drehen und Stellen seines Kopfes hat, solltest du diese Übung am besten in der Mitte der Bahn bzw. mit Abstand zur Bande ausführen.
Über deine äußere Hand bzw. den äußeren Zügel gibst du nun einen leichten Impuls, auf welchen dein Pferd seinen Kopf nach außen, also von dir weg drehen soll. Die innere Hand folgt der Bewegung, wobei der innere Zügel nicht unter Spannung stehen darf. Wenn dein Liebling seinen Kopf nun in die gewünschte Richtung gedreht hat, lässt du den äußeren Zügel sofort locker. Dabei sollte es allerdings seine Position beibehalten und nicht den Kopf wieder geraderichten. Das Geraderichten erfolgt erst durch einen leichten Impuls deinerseits am inneren Zügel.
Bei dieser Abbiegeübung ist es besonders wichtig, dass die Ohren auf einer Höhe zueinander bleiben. Anfangs reicht hier schon eine ganz leichte Stellung. Es geht erst einmal nur darum, dass dein Pferd die Zügelhilfen kennenlernt und diesen willig folgt.
Nach erfolgreicher Stellung und wieder Geraderichtung in die eine Richtung erfolgt eine kurze Pause, sodass das Pferd die Übung verstehen und verarbeiten kann. Danach stellst du dich auf die andere Seite deines Tieres und übst das Abbiegen in die andere Richtung.
2. Führübungen
Für den nächsten Schritt eignen sich Führübungen besonders gut. Hier lernt ihr beide die neue Führposition auch in Bewegung kennen und dein Pferd wird nach und nach immer feiner auf deine Körpersprache achten.
Wie schon unter „die richtige Führposition“ beschrieben, sollte die erste Übung das Loslaufen und wieder Anhalten sein. Dabei reichen anfangs schon ein bis zwei Schritte, bevor du dein Pferd wieder stoppst. So lernt es konzentriert auf deine Zeichen zu achten und wird mit der Zeit fast komplett ohne den Einsatz der Zügelhilfen, nur mit deiner Körpersprache, anhalten und auch wieder antreten. Außerdem basiert diese erste Führübung auf dem Konzept „Wer bewegt wen?“ und schafft eine respektvolle Grundlage zwischen euch beiden.
Um mit der Zeit nach und nach etwas Abwechslung in diese Übung zu bringen, kannst du ganz klassische Bahnfiguren einbinden. Außerdem kannst du zu dieser Übung immer wieder zurückkommen, falls ihr bei den Aufbaulektionen einmal nicht weiterkommt oder du merkst, dass dein Pferd wieder etwas unachtsamer wird und sich zum Beispiel auf den Zügel legt.
3. Vorbereitung der Seitengänge
Zum Schluss noch eine weitere kleine Übung für die nächsten Schritte der klassischen Handarbeit. Bevor du mit der Erarbeitung der Seitengänge mit deinem Pferd beginnst, ist es hilfreich die jeweiligen Lektionen, wie Schulterherein und Travers, einmal selbst in der Bahn abzulaufen.
Für das Schulterherein laufe an der Bande gerade aus und drehe deinen Oberkörper in die Bahn hinein ein. Dein Blick und deine Hände, welche du am besten aufgestellt, als ob du Zügel in der Hand hältst, trägst, folgen dabei der Drehung. Deine Füße laufen weiter gerade aus.
Anfangs fühlt sich diese Übung wahrscheinlich etwas ungewohnt und komisch an. Wenn du die Körperhaltung nun aber auch mit in die Handarbeit mit deinem Pferd nimmst, wobei die Hände natürlich die klassische Position wieder einnehmen, unterstützt du deinen Vierbeiner beim Schulterherein. Denn unsere Pferde neigen dazu, sich an unserer Körpersprache zu orientieren und diese zu spiegeln.
Mehr Abwechslung für Pferd & Reiter:in
Nun hast du also einen ersten Einblick in die klassische Handarbeit mit deinem Pferd erhalten. Durch die kurzen Einheiten und mehrfachen Wiederholungen wirst du schnell erste Fortschritte erkennen und die einzelnen Lektionen später leichter auch im Sattel umsetzen können. Aber auch so stellt die Handarbeit eine willkommene Abwechslung für Pferd und Mensch dar und schafft eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
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