Kappzaum & Zubehör
Der Kappzaum – das klassische Tool einer jeden Pferdeausbildung
Ob in der Jungpferdeausbildung, für ein abwechslungsreiches Training eines bereits weit ausgebildeten Pferdes oder in der Rehabilitationsphase nach einer Verletzung – der Kappzaum ist ein vielseitig einsetzbarer Ausrüstungsgegenstand, der in keinem Sattelschrank fehlen sollte. Nachdem bereits Meister wie Antoine de Pluvinel ihn bei der Ausbildung des Pferdes zu schätzen wusste, erlebt der Kappzaum in den vergangenen Jahren Reitweisenübergreifend eine wahre Rennaissance. Ebenso wächst das Bewusstsein, dass das Einhängen der Longe am Trensengebiss, kein sinnvolles Training zum Wohle des Pferdes darstellt.
Wie ist ein Kappzaum aufgebaut?
Kennzeichnend für einen Kappzaum – egal ob Wiener, Französisch oder Portugiesisch – ist sein mit drei Ringen versehenes Nasenteil. Der mittlere Ring dient vorrangig zum Einschnallen einer Longe oder eines Seils. Daher eignet er sich zum Longieren, Führen oder für die Handarbeit nah am Pferd. Stellung und Biegung lassen sich so wunderbar erarbeiten – viel besser als beispielsweise mit einem Halfter oder Knotenhalfter. Ebenso wird die Gefahr verringert, dass das Pferd beim Senken des Kopfes in die Longe tritt, da sich die Longe am Nasenrücken und nicht am Kinn des Pferdes befindet. Der mittlere Ring ist meist drehbar gelagert, um sich während des Longierens mitzudrehen.
Die beiden äußeren Ringe erlauben das Einschnallen von Zügeln oder Langzügeln. So kann der Kappzaum für die Handarbeit, aber auch zum gebisslosen Reiten zur Schonung des Pferdemauls verwendet werden. Die seitlichen Ringe sind fest, um eine präzise Hilfengebung über die Zügel zu gewährleisten. Vereinzelt gibt es auch Kappzaum-Modelle mit lediglich einem mittleren Ring auf dem Nasenteil. Diese dienen vorrangig dem Longieren oder zum Vorführen des Pferdes an der Hand.
Am Nasenteil fest vernäht oder über Ringe befestigt, sind die Backenstücke des Kappzaums, die in den Genickriemen übergehen. Hierüber erfolgt die Einstellung der richtigen Höhe für das Nasenteil des Kappzaums.
Unerlässlich für den optimalen Sitz eines Kappzaums ist der Ganaschenriemen bzw. Backenriemen. Er ist entweder fest an den Backenstücken vernäht oder flexibel darauf verschiebbar, so dass er sich individuell auf Höhe der Augen des Pferdes einstellen lässt. So verhindert der Ganaschenriemen, dass die Backenstücke zu nah an die Augen des Pferdes rutschen können. Dies ist insbesondere beim Longieren von Bedeutung.
Einen Stirnriemen oder Kehlriemen benötigt ein Kappzaum für einen optimalen Sitz nicht.
Den richtigen Kappzaum finden
Ob ein Kappzaum mit festem Naseneisen, mit Gliederkette oder aus reinem Leder für das Pferd der richtige ist, hängt von mehreren Einflussfaktoren ab. Zum einen ist entscheidend, für was der Kappzaum verwendet werden soll, also beispielsweise zum Longieren, für die Handarbeit oder zum Reiten. Generell ist zum Longieren ein Kappzaum mit festem Naseneisen zu empfehlen, da bei diesem die Gefahr des Verrutschens am geringsten ist. Kappzäume aus reinem Leder oder mit flexibler Gliederkette eigenen sich vorrangig für die Handarbeit, Bodenarbeit oder zum Gebisslosen Reiten. Ebenso spielt die Sensibilität des Pferdes eine wichtige Rolle. Manche Pferde reagieren sehr empfindlich auf zu starken Druck auf der Nase und können daher mit einem weichen Ledernasenriemen bereits sehr fein gearbeitet werden.
Um den richtigen Kappzaum für dein Pferd auszuwählen, ist also entscheidend, wofür du den Kappzaum vorrangig verwenden möchtest. Hier erfährst du, was die Kappzaum-Modelle bei Picadara voneinander unterscheidet.
Die Serreta – der traditionelle spanische Kappzaum
Die Serreta ist der Klassiker unter den iberischen Kappzäumen. Sie wird in Spanien sowohl zum Longieren, als auch zum Reiten in Kombination mit einem Gebiss eingesetzt. Die Serreta zeichnet sich durch ihr flaches, mit Leder ummanteltes Naseneisen aus. Das Eisen ermöglicht eine sehr präzise und feine Einwirkung, so dass alle Hilfen direkt beim Pferd ankommen. Die gezahnte Variante des Naseneisens, wie sie in Spanien traditionell verwendet wird, bieten wir bei Picadera zum Wohle des Pferdes nicht an.
Die Serreta ist entweder mit einem oder drei Ringen auf dem Naseneisen ausgestattet. Der mittlere Ring ist drehbar gelagert und an einem kurzen Pilar befestigt. Die äußeren Ringe der Serreta sind fest und haben ebenfalls kurze Pilare (im Gegensatz zur traditionellen Serreta mit langen Pilaren an den seitlichen Ringen). Die Serreta mit einem Ring ist besonders für alle geeignet, die vorrangig Longieren möchten. Die Serreta ermöglicht ein besonders präzises und feines Arbeiten mit dem Pferd.
Die Schnallen, Beschläge und Ringe der Serreta werden aus schwarz brüniertem Eisen gefertigt, die im Laufe der Verwendung Edel-Rost entwickeln. Zur Pflege und zum Erhalt der Farbe sollte man sie gelegentlich mit etwas Öl – z. B. Olivenöl – abreiben.
Vorteile der Serreta
- Stabiler Sitz ohne Verrutschen
- Sehr präzise Einwirkung
- Sehr leicht
Die Serreta eignet sich besonders gut
- Zum Longieren
- Für das Gebisslose Reiten – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
Der portugiesische Kappzaum
Die traditionellen portugiesischen Kappzäume haben, wie die spanische Serreta, ebenfalls ein festes Naseneisen. Dieses ist etwas schmäler geschnitten, damit es perfekt auf die konvexen Nasen der Lusitanos passt. Das Naseneisen ist gerundet und mit Leder ummantelt und sorgt für einen sicheren Sitz des Kappzaums. Die drei Ringe auf dem Naseneisen ermöglichen sowohl das Einschnallen einer Longe, als auch von Zügeln oder Langzügeln. Kennzeichnend für den Kappzaum aus Portugal sind die barock geschwungenen Cortesia-Schnallen in gold- oder silberfarben.
Vorteile des portugiesischen Kappzaums
- Stabiler Sitz ohne Verrutschen
- Sehr präzise Einwirkung
Der portugiesische Kappzaum eignet sich besonders gut
- Zum Longieren
- Für das Gebisslose Reiten – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
Der Cavecon – der Kappzaum im französischen Stil
Der Cavecon – oder auch Cavesson – wird traditionell in Frankreich verwendet. Seine Besonderheit ist die Gliederkette bzw. Fahrradkette, die dem Nasenteil zugleich Stabilität und Flexibilität verleiht. So lässt sich der Nasenriemen einfach an jede Pferdenase anformen. Zum Schutz des sensiblen Nasenrückens ist die Kette gepolstert und mit Leder ummantelt. Auch bei diesem Modell finden sich drei Ringe auf dem Nasenteil, so dass der Cavecon mit einer Longe oder mit Zügeln verwendet werden kann. Er eignet sich auch hervorragend als Gebisslose Trense im barocken Stil. Durch die Positionierung der Ringe ermöglicht er eine präzise Einwirkung über die Nase und ist daher beim Reiten weniger schwammig als beispielsweise ein Side Pull.
Vorteile des Cavecon
- Flexibler Halt durch integrierte Gliederkette
- Feine Einwirkung auf dem Nasenrücken
Der Cavecon eignet sich besonders gut
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
- Für das Gebisslose Reiten mit Einwirkung über den Nasenrücken – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
Der Multifunktions-Kappzaum mit reinem Leder-Nasenriemen
Für sehr sensible Pferde eignet sich hervorragend ein Kappzaum mit weich gepolstertem Nasenriemen ohne Metallbestandteile. Er kann multifunktional zum Reiten, Longieren oder für die Handarbeit bzw. Bodenarbeit eingesetzt werden. Der Nasenriemen des Multifunktionszaums bei Picadera ist mit fünf D-Ringen versehen. Der mittlere Ring ist zum Einschnallen einer Longe vorgesehen. Für Zügel oder Langzügel stehen zwei Einschnallmöglichkeiten zur Verfügung. Wie bei klassischen Kappzäumen, befindet sich ein Ringpaar im vorderen Bereich des Nasenriemens. Dies erleichtert das Stellen und Biegen des Pferdes beim Reiten oder der Bodenarbeit. Das zweite Ringpaar befindet sich seitlich am Nasenriemen. Dies ermöglicht eine Einwirkung ähnlich der eines Side Pulls.
Vorteile des Leder-Kappzaums
- Besonders feine Einwirkung
- Vielfältige Ringpositionen und Verwendungsmöglichkeiten
Der Leder-Kappzaum eignet sich besonders gut
- Für das Gebisslose Reiten mit Einwirkung direkt auf dem Nasenrücken oder seitlich – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
Den Kappzaum richtig verschnallen
Essentiell für den richtigen Sitz des Kappzaums und um ein Verrutschen zu verhindern, ist die richtige Verschnallung. Hierbei sind drei wesentliche Schritte zu beachten.
- Vor der ersten Verwendung sollte das Genick- bzw. Backenstück eingestellt werden, so dass sich das Nasenteil auf der richtigen Höhe befindet. Es sollte in dem Bereich etwa drei Finger breit unterhalb des Jochbeins und eine Handbreit oberhalb der Nüstern sitzen. In diesem Spielraum kann die Höhe des Nasenriemens individuell gewählt werden. So werden wichtige Nervenaustrittspunkte und -bahnen freigelassen und die Atmung des Pferdes nicht eingeschränkt. Wenn die Höhe einmal richtig eingestellt wurde, kannst du diesen Schritt bei der weiteren Verwendung selbstverständlich weglassen.
- Als nächstes wird der Ganaschenriemen geschlossen. Er sollte etwa auf Augenhöhe des Pferdes sitzen, um zu verhindern, dass die Backenstück verrutschen können. Der Ganaschenriemen darf auf den Backen des Pferdes anliegen – im Gegensatz zu einem Kehlriemen, der mit etwa einer Handbreit Spiel verschnallt wird.
- Als letztes wird der Nasenriemen geschlossen.
Der Kappzaum in Kombination mit einem Gebiss
Die Verwendung eines Kappzaums in Kombination mit einem Gebiss erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei der Ausbildung des Pferdes. Beispielsweise bei der Jungpferdeausbildung, indem das Gebiss blind – also ohne Zügel – eingeschnallt wird und die Einwirkung zunächst nur über den Kappzaum erfolgt. So kann sich das Jungpferd in Ruhe an das Gebiss gewöhnen und das empfindliche Maul wird geschont.
Im weiteren Verlauf der Ausbildung kann das Pferd auch vierzügelig mit einem Kappzaum und Gebiss geritten und gearbeitet werden. So kann je nach Bedarf die Einwirkung über die Nase des Pferdes oder über das Gebiss gewählt werden.
Wie kommt das Gebiss an den Kappzaum?
Manche Kappzäume sind mit kleinen D-Ringe an den Backenstücken versehen. Dies ermöglicht das Einschnallen von Gebissriemen bzw. eines Gebisses.
Bei Kappzäumen ohne D-Ringe ist die Verwendung eines Semizaums eine tolle Option. Hierfür wird der Semizaum mit Gebiss einfach über den Kappzaum geschnallt. So kann die Höhe des Gebisses individuell angepasst werden. Der Semizaum lässt sich auch einfach während einer Trainingseinheit entfernen – beispielsweise wenn das Pferd zunächst mit Handarbeit über das Gebiss aufgewärmt und im Anschluss am Kappzaum noch longiert werden soll.
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Der Kappzaum – das klassische Tool einer jeden Pferdeausbildung
Ob in der Jungpferdeausbildung, für ein abwechslungsreiches Training eines bereits weit ausgebildeten Pferdes oder in der Rehabilitationsphase nach einer Verletzung – der Kappzaum ist ein vielseitig einsetzbarer Ausrüstungsgegenstand, der in keinem Sattelschrank fehlen sollte. Nachdem bereits Meister wie Antoine de Pluvinel ihn bei der Ausbildung des Pferdes zu schätzen wusste, erlebt der Kappzaum in den vergangenen Jahren Reitweisenübergreifend eine wahre Rennaissance. Ebenso wächst das Bewusstsein, dass das Einhängen der Longe am Trensengebiss, kein sinnvolles Training zum Wohle des Pferdes darstellt.
Wie ist ein Kappzaum aufgebaut?
Kennzeichnend für einen Kappzaum – egal ob Wiener, Französisch oder Portugiesisch – ist sein mit drei Ringen versehenes Nasenteil. Der mittlere Ring dient vorrangig zum Einschnallen einer Longe oder eines Seils. Daher eignet er sich zum Longieren, Führen oder für die Handarbeit nah am Pferd. Stellung und Biegung lassen sich so wunderbar erarbeiten – viel besser als beispielsweise mit einem Halfter oder Knotenhalfter. Ebenso wird die Gefahr verringert, dass das Pferd beim Senken des Kopfes in die Longe tritt, da sich die Longe am Nasenrücken und nicht am Kinn des Pferdes befindet. Der mittlere Ring ist meist drehbar gelagert, um sich während des Longierens mitzudrehen.
Die beiden äußeren Ringe erlauben das Einschnallen von Zügeln oder Langzügeln. So kann der Kappzaum für die Handarbeit, aber auch zum gebisslosen Reiten zur Schonung des Pferdemauls verwendet werden. Die seitlichen Ringe sind fest, um eine präzise Hilfengebung über die Zügel zu gewährleisten. Vereinzelt gibt es auch Kappzaum-Modelle mit lediglich einem mittleren Ring auf dem Nasenteil. Diese dienen vorrangig dem Longieren oder zum Vorführen des Pferdes an der Hand.
Am Nasenteil fest vernäht oder über Ringe befestigt, sind die Backenstücke des Kappzaums, die in den Genickriemen übergehen. Hierüber erfolgt die Einstellung der richtigen Höhe für das Nasenteil des Kappzaums.
Unerlässlich für den optimalen Sitz eines Kappzaums ist der Ganaschenriemen bzw. Backenriemen. Er ist entweder fest an den Backenstücken vernäht oder flexibel darauf verschiebbar, so dass er sich individuell auf Höhe der Augen des Pferdes einstellen lässt. So verhindert der Ganaschenriemen, dass die Backenstücke zu nah an die Augen des Pferdes rutschen können. Dies ist insbesondere beim Longieren von Bedeutung.
Einen Stirnriemen oder Kehlriemen benötigt ein Kappzaum für einen optimalen Sitz nicht.
Den richtigen Kappzaum finden
Ob ein Kappzaum mit festem Naseneisen, mit Gliederkette oder aus reinem Leder für das Pferd der richtige ist, hängt von mehreren Einflussfaktoren ab. Zum einen ist entscheidend, für was der Kappzaum verwendet werden soll, also beispielsweise zum Longieren, für die Handarbeit oder zum Reiten. Generell ist zum Longieren ein Kappzaum mit festem Naseneisen zu empfehlen, da bei diesem die Gefahr des Verrutschens am geringsten ist. Kappzäume aus reinem Leder oder mit flexibler Gliederkette eigenen sich vorrangig für die Handarbeit, Bodenarbeit oder zum Gebisslosen Reiten. Ebenso spielt die Sensibilität des Pferdes eine wichtige Rolle. Manche Pferde reagieren sehr empfindlich auf zu starken Druck auf der Nase und können daher mit einem weichen Ledernasenriemen bereits sehr fein gearbeitet werden.
Um den richtigen Kappzaum für dein Pferd auszuwählen, ist also entscheidend, wofür du den Kappzaum vorrangig verwenden möchtest. Hier erfährst du, was die Kappzaum-Modelle bei Picadara voneinander unterscheidet.
Die Serreta – der traditionelle spanische Kappzaum
Die Serreta ist der Klassiker unter den iberischen Kappzäumen. Sie wird in Spanien sowohl zum Longieren, als auch zum Reiten in Kombination mit einem Gebiss eingesetzt. Die Serreta zeichnet sich durch ihr flaches, mit Leder ummanteltes Naseneisen aus. Das Eisen ermöglicht eine sehr präzise und feine Einwirkung, so dass alle Hilfen direkt beim Pferd ankommen. Die gezahnte Variante des Naseneisens, wie sie in Spanien traditionell verwendet wird, bieten wir bei Picadera zum Wohle des Pferdes nicht an.
Die Serreta ist entweder mit einem oder drei Ringen auf dem Naseneisen ausgestattet. Der mittlere Ring ist drehbar gelagert und an einem kurzen Pilar befestigt. Die äußeren Ringe der Serreta sind fest und haben ebenfalls kurze Pilare (im Gegensatz zur traditionellen Serreta mit langen Pilaren an den seitlichen Ringen). Die Serreta mit einem Ring ist besonders für alle geeignet, die vorrangig Longieren möchten. Die Serreta ermöglicht ein besonders präzises und feines Arbeiten mit dem Pferd.
Die Schnallen, Beschläge und Ringe der Serreta werden aus schwarz brüniertem Eisen gefertigt, die im Laufe der Verwendung Edel-Rost entwickeln. Zur Pflege und zum Erhalt der Farbe sollte man sie gelegentlich mit etwas Öl – z. B. Olivenöl – abreiben.
Vorteile der Serreta
- Stabiler Sitz ohne Verrutschen
- Sehr präzise Einwirkung
- Sehr leicht
Die Serreta eignet sich besonders gut
- Zum Longieren
- Für das Gebisslose Reiten – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
Der portugiesische Kappzaum
Die traditionellen portugiesischen Kappzäume haben, wie die spanische Serreta, ebenfalls ein festes Naseneisen. Dieses ist etwas schmäler geschnitten, damit es perfekt auf die konvexen Nasen der Lusitanos passt. Das Naseneisen ist gerundet und mit Leder ummantelt und sorgt für einen sicheren Sitz des Kappzaums. Die drei Ringe auf dem Naseneisen ermöglichen sowohl das Einschnallen einer Longe, als auch von Zügeln oder Langzügeln. Kennzeichnend für den Kappzaum aus Portugal sind die barock geschwungenen Cortesia-Schnallen in gold- oder silberfarben.
Vorteile des portugiesischen Kappzaums
- Stabiler Sitz ohne Verrutschen
- Sehr präzise Einwirkung
Der portugiesische Kappzaum eignet sich besonders gut
- Zum Longieren
- Für das Gebisslose Reiten – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
Der Cavecon – der Kappzaum im französischen Stil
Der Cavecon – oder auch Cavesson – wird traditionell in Frankreich verwendet. Seine Besonderheit ist die Gliederkette bzw. Fahrradkette, die dem Nasenteil zugleich Stabilität und Flexibilität verleiht. So lässt sich der Nasenriemen einfach an jede Pferdenase anformen. Zum Schutz des sensiblen Nasenrückens ist die Kette gepolstert und mit Leder ummantelt. Auch bei diesem Modell finden sich drei Ringe auf dem Nasenteil, so dass der Cavecon mit einer Longe oder mit Zügeln verwendet werden kann. Er eignet sich auch hervorragend als Gebisslose Trense im barocken Stil. Durch die Positionierung der Ringe ermöglicht er eine präzise Einwirkung über die Nase und ist daher beim Reiten weniger schwammig als beispielsweise ein Side Pull.
Vorteile des Cavecon
- Flexibler Halt durch integrierte Gliederkette
- Feine Einwirkung auf dem Nasenrücken
Der Cavecon eignet sich besonders gut
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
- Für das Gebisslose Reiten mit Einwirkung über den Nasenrücken – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
Der Multifunktions-Kappzaum mit reinem Leder-Nasenriemen
Für sehr sensible Pferde eignet sich hervorragend ein Kappzaum mit weich gepolstertem Nasenriemen ohne Metallbestandteile. Er kann multifunktional zum Reiten, Longieren oder für die Handarbeit bzw. Bodenarbeit eingesetzt werden. Der Nasenriemen des Multifunktionszaums bei Picadera ist mit fünf D-Ringen versehen. Der mittlere Ring ist zum Einschnallen einer Longe vorgesehen. Für Zügel oder Langzügel stehen zwei Einschnallmöglichkeiten zur Verfügung. Wie bei klassischen Kappzäumen, befindet sich ein Ringpaar im vorderen Bereich des Nasenriemens. Dies erleichtert das Stellen und Biegen des Pferdes beim Reiten oder der Bodenarbeit. Das zweite Ringpaar befindet sich seitlich am Nasenriemen. Dies ermöglicht eine Einwirkung ähnlich der eines Side Pulls.
Vorteile des Leder-Kappzaums
- Besonders feine Einwirkung
- Vielfältige Ringpositionen und Verwendungsmöglichkeiten
Der Leder-Kappzaum eignet sich besonders gut
- Für das Gebisslose Reiten mit Einwirkung direkt auf dem Nasenrücken oder seitlich – auch vierzügelig in Kombination mit einem Gebiss
- Für die Hand- & Bodenarbeit nah am Pferd
Den Kappzaum richtig verschnallen
Essentiell für den richtigen Sitz des Kappzaums und um ein Verrutschen zu verhindern, ist die richtige Verschnallung. Hierbei sind drei wesentliche Schritte zu beachten.
- Vor der ersten Verwendung sollte das Genick- bzw. Backenstück eingestellt werden, so dass sich das Nasenteil auf der richtigen Höhe befindet. Es sollte in dem Bereich etwa drei Finger breit unterhalb des Jochbeins und eine Handbreit oberhalb der Nüstern sitzen. In diesem Spielraum kann die Höhe des Nasenriemens individuell gewählt werden. So werden wichtige Nervenaustrittspunkte und -bahnen freigelassen und die Atmung des Pferdes nicht eingeschränkt. Wenn die Höhe einmal richtig eingestellt wurde, kannst du diesen Schritt bei der weiteren Verwendung selbstverständlich weglassen.
- Als nächstes wird der Ganaschenriemen geschlossen. Er sollte etwa auf Augenhöhe des Pferdes sitzen, um zu verhindern, dass die Backenstück verrutschen können. Der Ganaschenriemen darf auf den Backen des Pferdes anliegen – im Gegensatz zu einem Kehlriemen, der mit etwa einer Handbreit Spiel verschnallt wird.
- Als letztes wird der Nasenriemen geschlossen.
Der Kappzaum in Kombination mit einem Gebiss
Die Verwendung eines Kappzaums in Kombination mit einem Gebiss erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei der Ausbildung des Pferdes. Beispielsweise bei der Jungpferdeausbildung, indem das Gebiss blind – also ohne Zügel – eingeschnallt wird und die Einwirkung zunächst nur über den Kappzaum erfolgt. So kann sich das Jungpferd in Ruhe an das Gebiss gewöhnen und das empfindliche Maul wird geschont.
Im weiteren Verlauf der Ausbildung kann das Pferd auch vierzügelig mit einem Kappzaum und Gebiss geritten und gearbeitet werden. So kann je nach Bedarf die Einwirkung über die Nase des Pferdes oder über das Gebiss gewählt werden.
Wie kommt das Gebiss an den Kappzaum?
Manche Kappzäume sind mit kleinen D-Ringe an den Backenstücken versehen. Dies ermöglicht das Einschnallen von Gebissriemen bzw. eines Gebisses.
Bei Kappzäumen ohne D-Ringe ist die Verwendung eines Semizaums eine tolle Option. Hierfür wird der Semizaum mit Gebiss einfach über den Kappzaum geschnallt. So kann die Höhe des Gebisses individuell angepasst werden. Der Semizaum lässt sich auch einfach während einer Trainingseinheit entfernen – beispielsweise wenn das Pferd zunächst mit Handarbeit über das Gebiss aufgewärmt und im Anschluss am Kappzaum noch longiert werden soll.