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Working Equitation Trail – Der Krug

Der Krug zählt zu den anfängergeeigneten Hindernissen aus dem Working Equitation Trail. Auf dem Turnier wird diese Aufgabe bereits ab der Klasse WE verlangt. Warum bei diesem Hindernis ein guter Grundgehorsam hilfreich ist und wie Ihr den Aufbau mit einfachen Mitteln nachstellen könnt, erfahrt Ihr in diesem Blogbeitrag, unterteilt in:

  1. Aufbau
  2. Aufgabe
  3. Tipps & Tricks
  4. Der Krug in der Turnierprüfung

Aufbau

Der Krug ist ein eher unspektakuläres Hindernis, welches schnell und einfach aufgebaut ist. Es besteht aus einem etwa 1 Meter hohen, freistehenden Tisch und einem mit Wasser oder Sand gefüllten Krug, der darauf abgestellt ist.  Dabei sollte man sicherstellen, dass der Tisch sicher steht und nicht versehentlich vom Pferd umgestoßen werden kann. Man kann dazu z.B. eine Holzplatte unterlegen und/oder die Tischfüße mit Steinen beschweren. Ein Krug findet sich höchstwahrscheinlich in den Geschirrschränken der meisten Küchen. Am besten wäre hier bruchsicheres Material wie Plastik. So kann sich das Pferd nicht verletzen, wenn der Krug doch einmal vom Tisch fällt. Sand gibt es sicher reichlich in Eurer Reithalle oder auf dem Reitplatz – im Sommer erhält man beim Befüllen des Krugs mit Wasser unter Umständen eine willkommene Abkühlung. Wer keinen Krug findet kann sich aber auch mit einer Flasche behelfen.


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Aufgabe

Die Aufgabe bei diesem Hindernis ist auf den ersten Blick denkbar einfach: der Tisch wird in der jeweiligen Grundgangart angeritten. Zum Warmwerden startet man am besten erst einmal im Schritt. Wer damit schon sicher ist, kann dann auch aus dem Trab und später aus dem Galopp anreiten. Kurz vor dem Hindernis pariert der/die Reiter*in durch zum Halten und kommt auf Höhe des Tisches zum Stehen. Wichtig ist hierbei, dass das Pferd geschlossen steht. Der Krug wird nun von dem/der Reiter*in kurz, aber deutlich sichtbar angehoben und anschließend wieder abgestellt. Danach wird das Hindernis in der jeweiligen Gangart verlassen. Eine spezielle Seite oder Richtung, von der angeritten wird, ist laut WED e.V. Turnierreglement Stand 2020 nicht vorgegeben, es ist jedoch sicher sinnvoll, die Aufgabe beidseitig zu üben, also den Krug mal mit der rechten und mal mit der linken Hand zu greifen und anzuheben.

Normalerweise muss der Krug in der Turnierprüfung über Kopfhöhe der/des Reiterin/Reiters angehoben werden. Im Zweifelsfall empfiehlt es, bei der Parcoursbegehung vor der Prüfung hierzu mit der/dem Richter*in Rücksprache zu halten.



Tipps & Tricks

Der Krug scheint ein auf den ersten Blick leichtes und selbsterklärendes Hindernis zu sein. Wir möchten Dich dennoch auf mögliche Probleme vorbereiten und passende Lösungsansätze liefern:


1. Zappelphilipp

Du kannst das Hindernis schon aus dem Galopp anreiten, aber Dein Pferd bleibt danach einfach nicht ruhig stehen? Das wäre sehr ungünstig, denn das kann Dich bei diesem eigentlich simplen Hindernis in der Wertung auf dem Turnier hinter andere Teilnehmer zurückwerfen.

So klappt’s: In solch einem Fall solltest Du dringend die Grunderziehung und -ausbildung überprüfen und neu festigen. Übe mit Deinem Pferd abseits des Working Equitation Parcours das ruhige Stehen. Klickertraining kann hier eine gute Unterstützung sein.

2. Beinsalat

Für dieses Hindernis ist das geschlossene Stehen sehr wichtig. Hält Dein Pferd mit jedem Fuß woanders an, sieht das nicht nur unschön aus, sondern weist auch auf eine Lücke in der Grundausbildung hin. Außerdem kostet es Dich auf dem Turnier wertvolle Punkte.

So klappt’s: Geschlossenes Stehen ist reine Fleißarbeit. Dies kann zu Beginn ausgesprochen mühselig sein, wenn Dein Pferd noch nicht verstanden hat, was du eigentlich von ihm möchtest. Aber dran bleiben lohnt sich! Wenn Du es lange genug übst, bleibt Dein Pferd irgendwann in jeder Lebenslage geschlossen stehen.

Du übst das geschlossene Stehen am besten vom Boden aus. Hier hast du alle Pferdebeine gut im Blick und kannst entsprechend gezielt mit der Gerte touchieren.

3. Ist er zu schwer bist Du zu schwach

So ein mit Wasser oder Sand gefüllter Krug kann ganz schön schwer sein. Gerade bei Wasser sollte natürlich am besten nichts daneben gehen. Der Krug freut sich sicher auch, wenn er nach dem passierten Hindernis noch heile ist.

So klappt’s: Die leichteste Option ist natürlich, den Krug nur halb voll mit Sand oder Wasser zu füllen. Etwas schwerer und langwieriger, dafür aber gut für die allgemeine Fitness ist entsprechendes Training für die Arm- und Schultermuskulatur. Langfristig besser, ist sicher die zweite Option, zumal man auf dem Turnier den Füllstand des Krugs nicht selbst bestimmen kann.


Pferd und Reiterin bei der Working Equitation Aufgabe "Der Krug"

Der Krug in der Turnierprüfung

nach WED e.V. Turnierreglement Stand 2023

Auf dem Turnier muss der Krug je nach Leistungsklasse in einer bestimmten Gangart angeritten werden. In dieser Gangart sollte das Hindernis auch wieder verlassen werden. Wenn der Tisch um- oder der Krug herunterfällt, bevor das Hindernis eindeutig verlassen wurde, muss der Tisch wieder aufgestellt und der Krug vom Pferd aus wieder auf dem Tisch platziert werden. Wenn der Krug nicht oder nicht weit genug (siehe Hinweis oben) angehoben wird, führt dies zur Disqualifikation. Die Unterschiede zwischen den Leistungsklassen sehen wie folgt aus:

  • Leistungsklassen WE: Das Hindernis wird im Trab angeritten. Es erfolgt ein Übergang in den Schritt und dann das Durchparieren zum Halten.
  • Leistungsklasse WA: Ab hier wird bereits im Galopp an die Aufgabe heran geritten. Über den Trab oder Schritt erfolgt dann ein Übergang zum Halten.
  • Leistungsklassen WL: Auch hier kommt der/die Reiter*in im Galopp an das Hindernis. Der Übergang zum Halten muss aber zwingend über den Schritt geritten werden.
  • Leistungsklasse WM & WS: In den oberen Klassen reitet man den Krug ebenfalls aus dem Galopp an, hier muss der Übergang zum Halten jedoch direkt aus dem Galopp erfolgen.

Prost!

Grundsätzlich ist der Krug ein leicht zu absolvierendes Hindernis aus dem Working Equitation Trail. Diese Aufgabe zeigt Dir jedoch gnadenlos Fehler und Lücken in der Grundausbildung Deines Pferdes. Kannst Du dieses Hindernis direkt auf Anhieb einwandfrei durchreiten, bestätigt es Dir aber auch wiederum, dass Du bei Deinem Pferd eine gute Basisarbeit geleitet hast. Hoffentlich zeigst Du Dich beim Heben des Kruges genauso gut trainiert wie Dein Pferd. Als maßkrugerprobter Bayer hat man bei diesem Hindernis vielleicht einen Vorteil…


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Leonie Bauer
Leonie Bauer

Mein Name ist Leonie Bauer, ich bin 1993 geboren und komme aus dem Großraum München. Seit fast 20 Jahren bin ich Pferden und Reitsport verfallen. Ab 2012 hatte ich das Glück, in einem kleinen aber feinen Reitbetrieb intensiver in eine reelle und pferdegerechte Reitlehre eintauchen zu dürfen. Ein Jahr später kaufte ich meinen damals 5-jährigen Lusitanohengst Desejo, den ich in den folgenden Jahren mit meiner Trainerin vielseitig ausbildete. Unser Schwerpunkt liegt dabei in der Dressur - die klassische Arbeit an der Hand, Longieren sowie kleinere Gymnastiksprünge gehören aber genauso zu unserem Trainingsprogramm. 2018 durften wir das erste Mal in die Working Equitation hinein schnuppern und waren beide sofort von dieser praktischen Anwendung der Dressur begeistert. Wir freuen uns sehr, dass wir seit 2020 die Möglichkeit haben, uns in diesem Bereich intensiver fortzubilden. Der Turniersport hat mich dabei nie gereizt. Für mich ist förderndes und gesunderhaltendes Reiten das höchste Ziel.

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