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Working Equitation Trail – Der Sidepass

Eine weitere, grundlegende Aufgabe im Working Equitation Trail ist der Sidepass oder das Seitwärts-Über-die-Stange. Dies ist ein sehr beliebtes Hindernis bei Neulingen in der Working Equitation, da das Equipment in fast jedem Stall zu finden ist. Warum der Sidepass jedoch eigentlich gar nicht so einfach ist und wie Ihr euch aber dennoch an diese Lektion heranwagen könnt, erfahrt Ihr im folgenden Blogbeitrag, aufgeteilt in:

  1. Aufbau
  2. Aufgabe
  3. Tipps & Tricks
  4. Der Sidepass in der Turnierprüfung

Aufbau

Um den Sidepass reiten zu können, reicht eine einzelne Springstange als Equipment aus. Zum Einstieg in diese Übung wird die Stange, mit ausreichend Platz auf jeder Seite, auf den Boden gelegt. Wer bereits fortgeschritten ist, kann die Stange leicht erhöhen. Auch dafür findet sich die passende Ausrüstung im Springbedarf. Wer befürchtet, dass das Pferd auf die Stange tritt und sich dabei verletzt, kann zu Beginn auch die länglichen Schaumstoffmatten aus dem Longierbereich verwenden.

Beim Turnier ist die Beschaffenheit der Stange festgelegt: sie muss etwa 4m lang sein und um ca. 5cm erhöht liegen. Es können auch mehrere Stangen hintereinander zu überqueren sein. Dies nennt man dann Abfolge.


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Aufgabe

Dieses Hindernis wird, wie schon die Brücke, ausschließlich im Schritt überquert. Der Speedtrail macht jedoch auch hier wieder die Ausnahme. Das Hindernis wird gerade angeritten, davor pariert man durch zum Schritt. Kurz vor der Stange wendet der/die Reiter*in die Hinterhand des Pferdes, sodass die Stange zwischen Vor- und Hinterhand des Pferdes hindurch zeigt. Nun wird die Stange überquert, wobei sie sich über ihre gesamte Länge hinweg zwischen den Vorder- und Hinterbeinen des Pferdes befinden muss. Die Stange soll hierbei nicht berührt werden. Das Pferd bewegt sich stark seitwärts, Vor- und Hinterhand kreuzen jeweils deutlich sichtbar. Für den/die Anfänger*in ist dafür das Schenkelweichen zu empfehlen. Fortgeschrittene Reiter*innen können diese Übung auch im Travers versuchen.


Tipps & Tricks

Das Seitwärts-Über-Die-Stange wird auf dem Turnier erst ab der Leistungsklasse WA gefordert. Diese Tatsache zeigt schon, dass der Sidepass ein Hindernis für Fortgeschrittene ist. Die nachfolgenden Schwierigkeiten solltet Ihr bei unbedingt kennen:

1. Seitwärts?


Um die richtige Position über der Stange zu behalten, sollte der Blick in Bewegungsrichtung gerichtet sein.

Für dieses Hindernis ist es zwingend erforderlich, dass Euer Pferd die seitwärts weisenden Hilfen kennt und umsetzen kann. Wenn ein Pferd das Seitwärtsgehen nicht beherrscht, endet diese Übung sehr wahrscheinlich mit großer Frustration bei Mensch und Tier.

So klappt’s: Zurück zur Dressur! Um euch an den Sidepass heranwagen zu können, solltet Ihr und Euer Pferd Euch bereits intensiver mit den Seitengängen befasst haben. Die Bodenarbeit, speziell die klassische Arbeit an der Hand, hat sich beim Erarbeiten der Seitengänge in meiner Erfahrung stets als sehr hilfreich erwiesen. Am besten sucht Ihr Euch Hilfe von einer/einem erfahrenen Trainer*in bei Euch vor Ort.

2. Einfädeln

Ihr habt Schwierigkeiten, passend an die Stange heran zu reiten? Es fällt Euch schwer, Euer Pferd über der Stange zu positionieren?

So klappt’s: Macht es Euch gerade zu Beginn nicht zu schwer! Wenn Ihr Euch neu mit diesem Hindernis befasst, dann reitet die Stange am besten mittig an, so als wolltet Ihr ganz normal darüber gehen. Über der Stange pariert Ihr durch zum Halten, sodass die Vorhand vor und die Hinderhand hinter der Stange zum Stehen kommen. Sucht euch nun eine Richtung aus und übt erst einmal den Sidepass ab der Hälfte der Stange. Wichtig ist, dass Ihr diese Lektion in beide Richtungen möglichst gleich gut reiten könnt. Wenn das klappt, könnt ihr z.B. ganz rechts über die Stange reiten und dort halten. Den Sidepass reitet Ihr dann nach links, so habt Ihr schon fast eine ganze Stange überquert. Danach könnt Ihr auf passender Höhe neben der Stange halten. Ihr seid nun schon in der richtigen Position, um den Sidepass einzuleiten. Wenn Ihr so weit seid, hat Euer Pferd sicher bereits verstanden, was die Aufgabe bei dieser Übung ist. Das Einfädeln wird euch nun bestimmt leichter fallen.

3. Wie behalte ich die passende Position über der Stange?

Wenn Euer Pferd oft mit der Vor- oder Hinterhand an die Stange stößt, habt Ihr offenbar Schwierigkeiten die korrekte Position über der Stange auszumachen und diese zu behalten.

So klappt’s: Achtet darauf, dass die Stange möglichst unter Eurem Fuß bleibt. Schaut dabei immer auf den Fuß in Bewegungsrichtung. Mit diesem Trick ist die Stange schön mittig zwischen Vor- und Hinterhand positioniert und beide Beinpaare haben genug Platz um zu kreuzen. Ihr könnt dadurch gut einschätzen, ob Euer Pferd Gefahr läuft an die Stange anzustoßen und dementsprechend korrigierend einwirken.


Der Sidepass in der Turnierprüfung

nach WED e.V. Turnierreglement Stand 2023

Wie oben bereits erwähnt, wird stets im Schritt über die Stange geritten. Je nach Leistungsklasse erfolgt die Seitwärtsbewegung im Schenkelweichen oder im Travers. Übertritt das Pferd die Stange, muss an dieser Stelle wieder die richtige Position eingenommen und das Hindernis korrekt beendet werden. Beendet man das Hindernis, ohne dass die Stange sich zwischen den Pferdebeinen befindet, führt dies zur Disqualifikation.

Der Speedtrail weicht von den o.g. Vorgaben leicht ab: Gangart und Kopfposition sind frei wählbar. Zudem erhält das Paar im Speedtrail fünf Strafsekunden für ein Abwerfen der Stange.


Balanceakt über der Stange

Der Sidepass ist ein schnell und einfach aufgebautes Hindernis aus dem Working Equitation Trail. Nichtsdestotrotz stellt es gewisse Ansprüche an die Ausbildung von Pferd und Reiter*in. Wer bereits ein wenig Erfahrung und Routine in den Seitengängen sammeln konnte, kann sich jedoch ohne große Befürchtungen an diese Aufgabe heranwagen.


Hier findest du eine tolle Auswahl an Produkten, die für die Working Equitation ideal geeignet sind:

Leonie Bauer
Leonie Bauer

Mein Name ist Leonie Bauer, ich bin 1993 geboren und komme aus dem Großraum München. Seit fast 20 Jahren bin ich Pferden und Reitsport verfallen. Ab 2012 hatte ich das Glück, in einem kleinen aber feinen Reitbetrieb intensiver in eine reelle und pferdegerechte Reitlehre eintauchen zu dürfen. Ein Jahr später kaufte ich meinen damals 5-jährigen Lusitanohengst Desejo, den ich in den folgenden Jahren mit meiner Trainerin vielseitig ausbildete. Unser Schwerpunkt liegt dabei in der Dressur - die klassische Arbeit an der Hand, Longieren sowie kleinere Gymnastiksprünge gehören aber genauso zu unserem Trainingsprogramm. 2018 durften wir das erste Mal in die Working Equitation hinein schnuppern und waren beide sofort von dieser praktischen Anwendung der Dressur begeistert. Wir freuen uns sehr, dass wir seit 2020 die Möglichkeit haben, uns in diesem Bereich intensiver fortzubilden. Der Turniersport hat mich dabei nie gereizt. Für mich ist förderndes und gesunderhaltendes Reiten das höchste Ziel.

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